Brücken bauen statt Barrieren
Gerne wird heutzutage mit dem Finger auf die Flüchtenden aus aller Welt gezeigt und mit Begriffen unkontrollierbarer Naturgefahren hantiert. Von „Flüchtlingsfluten, -wellen oder -strömen“ ist längst nicht mehr nur in rechtskonservativen Kreisen die Rede. Die negativ besetzten Formulierungen geben den gedanklichen Deutungsrahmen bereits vor. Das Individuum des Geflüchteten ist untergegangen; wenn nicht im Mittelmeer, so zumindest in der öffentlichen Debatte. Geht es im politischen Diskurs um den Umgang mit Flüchtenden, ist die Fahrtrichtung vorgegeben: In welchem Ausmass sollen die Gesetze verschärft, sollen die Hürden und Zäune erhöht werden?
Wem die Teilhabe und Teilnahme aller Menschen an unserer Gesellschaft am Herzen liegt, hat viele Möglichkeiten, etwas dafür zu tun. Sucht den Kontakt zu MigrantInnen, helft ihnen Deutsch zu lernen, unterstützt sie bei der Wohnungssuche, oder nehmt sie in eure WG oder euer Haus auf. Ob auf dem Konzert, am Fussballspiel oder auf einer Wanderung; interkulturelle Begegnungen lassen Mauern einstürzen und Brücken entstehen. Dabei lernt man nicht nur andere, sondern auch sich selbst besser kennen. Dieser zwischenmenschliche Austausch und die daraus entstehenden Freundschaften sind eine grosse Bereicherung für jeden einzelnen und unsere Gesellschaft als Ganzes.